Am 14. April fand eine von der Arbeitsgruppe „Inclusivity“ organisierte Vorstellungsveranstaltung für an der Mitarbeit Interessierte statt. Ziel der Veranstaltung war es, die begonnene Arbeit vorzustellen und zu ermitteln, welche Rolle jedes Mitglied übernehmen könnte.
Definition inklusiver Sprache und der dazugehörigen Techniken
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde erklärten die Co-Verantwortlichen, was unter inklusiver Sprache zu verstehen ist, damit alle auf demselben Stand sind. Die Arbeitsgruppe definiert inklusive Sprache wie folgt: Gesamtheit aller sprachlichen Mittel, mit denen eine gleichberechtigte Darstellung der Geschlechter gewährleistet wird.
Umgesetzt werden kann inklusive Sprache unter anderem durch folgende Techniken (nicht-erschöpfende Liste):
- Weibliche Wortformen von Begriffen, mit denen Frauen gemeint sind
- Doppelnennung
- Geschlechtsneutrale Bezeichnungen (gleiche Schreibweise im Maskulinum wie im Femininum)
- Oberbegriffe (Hyperonyme) und Unterbegriffe (Hyponyme)
- Anglizismen
- Accord de proximité (Angleichung des nachgestellten Adjektivs an das Genus des nahestehendsten Bezugswortes bei mehreren Bezugswörtern unterschiedlichen grammatikalischen Geschlechts, A. d. Ü.)
- Umformulierung des Satzes mit Hilfe feststehender, geschlechtsneutraler Ausdrücke; Bevorzugung des Aktivs; Verwendung eines Verbs oder eines Substantivs zur Vermeidung des Partizips Perfekt
- Mediopunkt
- Neologismen
- Generisches Femininum
- Inklusive Typographie
Um den Lesefluss eines in inklusiver Sprache verfassten Textes zu garantieren, ist eine Kombination der genannten Techniken sowie eine einzelfallabhängige Auswahl ratsam.
Wiederholung und Aktualisierung der drei Themenbereiche
Die Co-Verantwortlichen riefen die drei Themenbereiche in Erinnerung, auf die sich die Arbeitsgruppe konzentrieren wird und deren Bearbeitung aufgeteilt wurde:
- Fortbildungen: praktische Workshops, Thematisierung inklusiver Sprache im Gespräch mit der eigenen Kundschaft, Aktionstag, gewaltfreie Kommunikation, Wortmeldung etc.
- *Veröffentlichungen**: Mitteilungen und Website, Name der BKÜD, Erstellung von Leitfäden für Übersetzerinnen/Kundinnen, Zusammenstellung einer Bibliographie, Kuratieren von Inhalten, Durchführung einer Umfrage
- Inklusive Werte (Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt innerhalb der BKÜD und in der Welt der Übersetzung): auf lange Sicht paritätische Besetzung des Verwaltungsrates, Ernennung einer Vertrauensperson (psychologische Unterstützung, Sammlung von Aussagen, Schnittstelle zum Schlichtungsausschuss/juristischen Dienst), Freiwilligkeit der Verwendung inklusiver Sprache (Zusatz auf Bitte mehrerer Mitglieder)
Überlegungen zum mehrsprachigen Ansatz
Da Personen mit unterschiedlicher Muttersprache an dieser Sitzung teilgenommen haben, konnte der von der Arbeitsgruppe angestrebte mehrsprachige Ansatz erörtert werden. Die Mitglieder würden gerne weitere Informationen bei niederländischsprachigen und englischsprachigen Aktivist*innen einholen, um ihren Ansatz feinabzustimmen.
Ein Mitglied hat sich bereiterklärt, unsere Mitteilungen in niederländischer Sprache zu übernehmen, ein anderes Mitglied hat sich für Übersetzungen ins Deutsche zur Verfügung gestellt.
Anmerkungen zu inklusiven Werten innerhalb der BKÜD
Angesichts der geringen Zahl an Kandidat*innen für den Verwaltungsrat wird eine paritätische Besetzung schwer zu erreichen sein.
Lösungsansatz: Weltweit werden unterschiedliche Techniken angewandt, um Frauen den Zugang zu leitenden Positionen zu erleichtern und die gläserne Decke zu durchbrechen, z.B. die Frauenquote, eine Anpassung der Arbeitszeiten, Sitzungen im Hybridformat etc.
Aus technischer Sicht sind BKÜD-Sitzungen im Hybridformat derzeit schwierig. Jedes Mitglied kann jedoch darum bitten, an einer Sitzung des Verwaltungsrates teilnehmen zu dürfen, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
In anderen Bereichen haben manche Personen während des Lockdowns bereits Hybridsitzungen improvisiert, ohne dass Probleme aufgetreten wären.
Kurzfristige Prioritäten
Die Arbeitsgruppe möchte die Mitglieder der BKÜD zunächst einmal beruhigen und ihren Bedenken Gehör schenken. Mit der Veröffentlichung von Artikeln, der Ausrichtung von Fortbildungen etc. wird über das Thema informiert und dafür sensibilisiert.
Es wird eine Gruppe für inklusives Lektorat eingerichtet, um die von unserem ehrenamtlichen Übersetzungspool angefertigten Übersetzungen gegenzulesen.
Außerdem wird mit der Vorbereitung einer Diskussion über die Modalitäten inklusiver Sprache innerhalb der BKÜD begonnen. Diese Diskussion wird nach den Sommerferien und vorzugsweise in Präsenz stattfinden, um für einen reibungslosen Austausch zu sorgen.
Die nächste Sitzung der Arbeitsgruppe findet am 29. April von 14.00 bis 16.00 Uhr statt.
Lust, mitzumachen oder das gesamte Sitzungsprotokoll zu lesen? Dann einfach eine E-Mail an eine der folgenden Adressen schreiben: